Bis zum Herbst

 
Diese vollkommen poetische Ode von John Keats (und das letzte Gedicht, das er vor seinem Tod im reifen Alter von 23 Jahren schrieb) ist eine Meditation über die stille Aktivität der täglichen Beobachtung und Wertschätzung.

Ganz einfach: Es erinnert uns daran, immer nach vorne zu schauen und niemals zurückzublicken. Genießen.

Bis zum Herbst

Jahreszeit des Nebels und der sanften Fruchtbarkeit,

Enger Busenfreund der heranreifenden Sonne;

Mit ihm verschwören, wie man lädt und segnet

Die Weinstöcke, die die Dachtraufen umgeben, tragen Früchte;

Mit Äpfeln die moosbewachsenen Hüttenbäume zu krümmen,

Und fülle alle Früchte bis ins Mark mit Reife;

Den Kürbis aufquellen lassen und die Haselnussschalen praller machen

Mit süßem Kern; um den Austrieb stärker zu setzen,

Und noch mehr, später Blumen für die Bienen,

Bis sie denken, dass die warmen Tage nie aufhören werden,

Denn der Sommer hat ihre feuchten Zellen überfüllt.

Wer hat dich nicht oft inmitten deines Ladens gesehen?

Wer im Ausland sucht, kann manchmal fündig werden

Du sitzt sorglos auf dem Boden eines Getreidespeichers,

Dein Haar wird vom windigen Wind sanft angehoben;

Oder auf einer halb geernteten Furche und tief schlafend,

Ertrunken vom Duft der Mohnblumen, während dein Haken

Erspart den nächsten Schwad und all seine gezwirnten Blumen:

Und manchmal wirst du wie ein Ährenleser aufbewahrt

Halte deinen beladenen Kopf fest über einen Bach;

Oder an einer Zyderpresse, mit geduldigem Blick,

Du beobachtest die letzten Tropfen Stunden für Stunden.

Wo sind die Lieder des Frühlings?
Ja, wo sind sie?

Denke nicht an sie, du hast auch deine Musik, –

Während vergitterte Wolken den sanft sterbenden Tag erblühen lassen,

Und berühre die Stoppelebenen mit rosa Farbe;

Dann trauern die kleinen Mücken in einem klagenden Chor

Zwischen den Flussbächen, emporgetragen

Oder sinken, während der leichte Wind lebt oder stirbt;

Und ausgewachsene Lämmer meckern laut aus hügeligem Gelände;

Heckengrillen singen; und jetzt mit Höhenweiche

Das Rotkehlchen pfeift aus einem Gartenhof;

Und Schwalben zwitschern am Himmel.
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